Im Folgenden lesen Sie die Pressemitteilung zum Treffen des AK GV Köln.
Der Fachkräftemangel stellt die Gemeinschaftsgastronomie vor große Herausforderungen. Unternehmen müssen daher in Fort- und Weiterbildungen ihrer Mitarbeitenden investieren, um auch künftig am Markt bestehen zu können. Wie das gelingen kann, war das Schwerpunktthema des Arbeitskreises Gemeinschaftsverpflegung Köln e.V. (AK GV Köln) am 18. April 2024 in der Deutschen Hotelakademie in Köln.
Arbeitnehmende seien heutzutage anspruchsvoller und legten Wert darauf, sich entfalten zu können, sagte Anja Eigen, Sprecherin der Deutschen Hotelakademie (DHA), in ihrem Impulsvortrag. Die Arbeitswelt wandelt sich: Weniger Menschen stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, die Digitalisierung verändert Arbeitsprozesse. Auch die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz sei ein großes Thema. Daher bietet die DHA mittlerweile neben Weiterbildungen zum Betriebswirt in der Systemgastronomie, zum Diätkoch oder zum Ernährungsberater auch Weiterbildungen zum Achtsamkeitstrainer, Resilienztrainer oder systemischen Coach an. Weiterbildungen zu unterstützen, sei nicht nur im Interesse der Unternehmen, erklärte Anja Eigen. Lebenslanges Lernen sei für jeden Einzelnen bedeutsam: „Wenn wir unsere Neuronen, unser Gehirn nicht nutzen, verkümmert es“, erklärte sie. „Wer geistig jung bleiben möchte, kann durchs Lernen, sein Gehirn formen und jung halten.“
Die DHA bietet Präsenzveranstaltungen und browserbasierte Web Based Trainings (WBT) an. Dabei werden Lerninhalte über das Internet zur Verfügung gestellt. Die von der DHA entwickelten Online-Trainings bestehen aus multimedialen Elementen, wie Videos, Audios, interaktiven Übungen und Quizzen und könnten von Unternehmen übernommen und individuell angepasst werden, sagte DHA-Studientutor Thomas Dähn. Unternehmen sparten dadurch Reisekosten, Raummieten und Honorare für Dozenten. Für die Teilnehmenden hätten Web Based Trainings den Vorteil, dass sie sich ihre Lernzeit flexibel einteilen und die Schulungsinhalte in ihrem eigenen Tempo erarbeiten können.
Die HGS Rheinland ist eine Fachschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement und arbeite eng mit Unternehmen zusammen, betonte deren Leiter Mathias Turowski. So sei eine praxisnahe Ausbildung gewährleistet. Nach drei Jahren schließen die Absolventen ihre Weiterbildung als staatlich geprüfte Betriebsleiter ab und können weitere Zusatzqualifikationen erwerben, etwa einen Fachwirt im Gastgewerbe oder den Küchenmeister. Die HGS Rheinland ist eine staatliche Fachschule, daher ist die berufsbegleitende Weiterbildung kostenlos. Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden eine Weiterbildung ermöglichen, könnten daraus mehrere Vorteile ziehen, sagte Mathias Turowski. Sie würden ihre Mitarbeiter enger ans Unternehmen binden und sie für höhere Aufgaben qualifizieren. Dies komme ebenfalls den Unternehmen zugute, denn der Personalmangel beschränke sich nicht auf die unteren Hierarchieebenen.
Viele Patienten in deutschen Krankenhäusern seien mit der Verpflegung unzufrieden, sagte Jan Bodenbach. Er ist einer der Gründer des digitalen Menübestellsystems „HospiChef“, das Abhilfe schaffen soll. Mit der browserbasierten App können Patienten einen QR-Code scannen und ausschließlich Essensbestellungen auslösen, die ihrer Kostform entsprechen und angepasst sind an mögliche Allergien und OP-Termine, die wiederum im Krankenhausinformationssystem hinterlegt sind. Die Küchenchefs sehen die Daten in Echtzeit und können ihre Speiseplanung daran anpassen. Das spare Kosten und führe dazu, dass weniger Essen verworfen werde. Zudem würden die Servicekräfte – die in vielen Kliniken noch Papierzettel mit Bestellungen einsammeln – entlastet und Fehlerquellen minimiert. In einem Münchner Krankenhaus sei die App bereits erprobt und von rund der Hälfte der Patienten angenommen worden.
Hokuma-Geschäftsführer Michael Kassig stellte den „FridgeOmat“ vor, einen Verkaufsautomaten, im Stile eines Kühlschranks. Statt die Produkte einzeln zu kaufen, können Kunden die Tür öffnen, die gewünschten Produkte vor dem Kauf herausnehmen und begutachten. Das erinnere ans Einkaufen im Supermarkt und führe dazu, dass die Kunden mehr und schneller einkaufen würden als an herkömmlichen Verkaufsautomaten, sagte Michael Kassig.
Zum Abschluss gab es Ramen, eine japanische Nudelsuppe mit kalorienarmen Kurkuma-Nudeln in Bio-Qualität, die von Schulz & König für die Gemeinschaftsgastronomie entwickelt wurden. Ramen ist eine gesunde und kalorienarme Alternative in der Gemeinschaftsverpflegung, die sich schnell und abwechslungsreich mit frischem Gemüse und optional mit Fleisch oder Tofu zubereiten lässt.
Der Arbeitskreis Gemeinschaftsverpflegung Köln e.V. ist ein Netzwerk für die Gemeinschaftsverpflegung und ermöglicht Mitgliedern und Interessierten, sich auszutauschen und weiterzubilden. Wann das nächste Treffen stattfindet, erfahren Sie auf akgv.de.